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  • AutorenbildStefanie Ingold

Verleihung Regio-Energie-Preis

«Der Preis geht an die Restessbar und das Discherheim!»

Foto: Michel Lüthi, bilderwerft.ch


Wer regelmässiger Gast des Energieforums ist, weiss, dass die Vergabe des Regio-Energie-Preises wegen der Pandemie zwei Mal nicht möglich war. Weil Nachhaltigkeit und Schonung der Ressourcen aber wichtiger denn je sind, glichen wir das dieses Jahr aus.

Bei der Preisverleihung am am 8. Mai 2023 wurden deshalb gleich zwei Institutionen mit einem Regio-Energie-Preis ausgezeichnet.


Mit Stolz durfte ich der Restessbar und dem Discherheim den Preis überreichen.


Restessbar

Seit sechs Jahren bemüht sich die Restessbar darum, dass auch wirklich an den Mann und die Frau kommt, was in Läden in der Region angeboten wird. Mit dieser Idee konnte der Verein als Teil einer schweizweiten Bewegung in seiner kurzen Zeit bereits 75 Mitglieder gewinnen. Die meisten von ihnen engagieren sich auch aktiv im Sinne des Vereins: Sie sammeln auf zwölf Touren wöchentlich Lebensmittel und bewahren so in Solothurn jedes Jahr fast 29 Tonnen Früchte, Gemüse, Gebäck und Getränke, die noch komplett geniessbar sind, davor, weggeworfen zu werden. Abnehmerinnen und Abnehmer dieser Lebensmittel sind alle, die etwas zur Idee, Food Waste zu vermeiden, beitragen wollen. Das sind jeden Tag 50 Personen, die aktuell ins Lokal des Quartiervereins Weststadt kommen, wo die Lebensmittel abgegeben werden.


Das Engagement des Vereins geht aber weiter, beinhaltet auch Aufklärung oder die Mitarbeit an einem Kochbuch. Finanziert wird alles durch Sponsoring und Mitgliederbeiträge des Vereins. Die meiste Arbeit der sogenannten Alltagsheld:innen aber, also jener, die jeden Tag für das Anliegen des Vereins im Einsatz stehen, passiert unentgeltlich.


Das gemeinsame Ziel, dass keine Lebensmittel mehr weggeworfen werden, zeigt die Selbstlosigkeit des Vereins. Denn würde alles nach seinen Vorstellungen laufen, bräuchte es ihn gar nicht erst.


Discherheim

Nachhaltigkeit ist auch beim Discherheim nicht nur ein Schlagwort, unter dem sich alles subsummieren lässt. Hinter dem Begriff steckt eine Haltung, die von zuoberst bis zuunterst gelebt wird – seit jeher, im tagtäglichen Umgang mit den rund 80 Personen, die begleitet werden. Auf sie und ihre Bedürfnisse wird Rücksicht genommen, sie werden in ihren individuellen Wesenszügen und Bedürfnissen wahrgenommen. Was man tut, soll eine möglichst lange Wirkung haben – eben nachhaltig sein.


Nachhaltig ist man aber auch im Umgang mit Energie. Die Institution betreibt insgesamt drei Standorte – ein Haupthaus und zwei Wohngruppen. Alle drei Standorte werden energetisch in einem guten Zustand gehalten. Ausserdem gibt man die fossilen Energieträger auf, steigt auf Wärmepumpen und Fernwärme um. Die Fahrzeugflotte wird durch solche mit Elektrobetrieb erneuert, der Strom hierfür kommt aus der eigenen Photovoltaik-Anlage.


Strom wird generell bewusst eingesetzt. Heisst: weniger Stand-by, mehr komplett ausschalten, wenn ein Gerät nicht benutzt wird. Nachhaltigkeit zeigt sich auch auf dem Teller, wenn weniger Fleisch und kein Meeresfisch mehr auf den Teller kommen. Das Tierwohl steht im Rahmen der Biodiversität auch andernorts im Zentrum: Sie erhält im Garten einen wichtigen Stellenwert. Ein Kräutergarten, Obstbäume, ein Biotop und Hecken bieten Raum für eine Tierwelt, die es in der Stadt zunehmend schwer hat.


All das geht nicht, wenn nicht die oberste Führung sich klar für Umweltschutz ausspricht. Aber auch nicht, wenn nicht alle anderen mitmachen und diese Haltung mitleben. Sie arbeiten daran, dass der Betrieb bis in sieben Jahren klimaneutral ist.


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