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  • AutorenbildStefanie Ingold

Besuch in unserer Partnerstadt Krakau

Vom 9. bis zum 12. Juni 2022 durfte ich mit einer Delegation aus Solothurn unsere Partnerstadt Krakau besuchen.


Trotz etwas launigem Wetter war der Besuch sehr spannend und inspirierend.

Nach unserer Ankunft im Hotel hatten wir am Nachmittag ein erstes offizielles Treffen mit dem Krakauer Stadtpräsidenten, Prof. Jacek Majchrowski.


Beim folgenden Empfang der Stadt Krakau durften wir viele weitere interessante Bekanntschaften machen.


Anschliessend besuchten wir unter fachkundiger Begleitung eines Vertreters der Grünanlagen von Krakau den «Park Zakrzówek», ein ehemaliger Kalksteinbruch, der 1992 mit Wasser gefüllt wurde. Zurzeit entsteht dort eine schöne Parklandschaft mit tollen Schwimmbädern.


Darauf posierten wir im Taschenpark «Magischer Garten» im Stadtteil Dębniki für ein gemeinsames Foto mit den drei «Öufi-Chlötzli» aus Solothurn, einer Spende unserer Stadt an den Park.


Am Freitag unternahmen wir einen Ausflug zum Schloss Pieskova Skala im Nationalpark Ojców.

Der Ojcowski Park Narodowy ist mit 21 Quadratkilometern der kleinste der polnischen Nationalparks. Massiven Höhenrücken aus weissem und hellgrauem Kalkstein stehen Schluchten und Hohlwege gegenüber, die sich teilweise bis zu 100 Meter tief in das umliegende Gestein hineingeschnitten haben.

Das Schloss Pieskowa Skała wurde im 14. Jahrhundert von König Kasimir dem Grossen als Wehrburg errichtet und war damals Glied einer Kette von Burgen, die sowohl die Grenze des Königreichs Polen zum benachbarten Schlesien als auch den wichtigen Handelsweg von Krakau über Olkusz und Beuthen nach Breslau schützen sollten. Dies war nötig geworden, da Schlesien unter die Herrschaft Böhmens geraten war, mit dessen Herrschern die polnischen Könige in Konflikt lagen.

Heute befindet sich hier die Dauerausstellung „Stilwandel in der europäischen Kunst vom Mittelalter bis Mitte des 19. Jahrhunderts“. Die ehemaligen Prunksäle und Wohngemächer sind mit Mobiliar aus unterschiedlichen Epochen eingerichtet. Unterhalb des Schlosses steht der malerische Felsturm der „Herkuleskeule“, der dem Anblick der Schlossanlage von Süden her sein charakteristisches Gepräge verleiht.


Beim gemeinsamen Nachtessen liessen wir den eindrucksvollen Tag Revue passieren.

Der Samstag stand im Zeichen der Besichtigung des Jüdischen Viertels Kazimierz und des Museums «Oskar Schindlers Emaillewarenfabrik».


Vor dem II. Weltkrieg war Krakau die viertgrösste jüdische Gemeinde in Polen. Die 65’000 Krakauer Juden stellten 25% der Gesamtbevölkerung der Stadt. Diese lebten mehrheitlich in Kazimierz, einer ursprünglich von Krakau getrennten Stadt, die erst zu Beginn des 19. Jh. ein Stadtteil Krakaus wurde.


Kazimierz besitzt heute ein jüdisches Kulturzentrum und einige im jüdischen Stil ausgestattete Restaurants, die entsprechende Gerichte und allabendlich Klezmermusik anbieten. Jedes Jahr im Juni findet ein jüdisches Kulturfestival statt: Musik erfüllt dann die Gassen, es herrscht Feststimmung vor, und dennoch vermag auch dieses Ereignis nicht, das bereits 60 Jahre lang vorherrschende Gefühl einer dauernden Leere zu verdrängen.


In Oskar Schindlers Emaillewarenfabrik haben wir den Ort erkundet, in dem im 2. Weltkrieg über 1’200 Juden in Krakau dank der Bemühungen von Oskar Schindler gerettet wurden.

Wir konnten in die Geschichte der Krakauer Einwohner zur Zeit der nationalsozialistischen Besatzung eintauchen und die wahre Geschichte hinter Steven Spielbergs Film Schindlers Liste erfahren.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Bogusław Kośmider, Vizebürgermeister, Anna Frankiewicz, Leiterin der Kanzlei des Stadtpräsidenten und Justyna Olszańska, Kanzlei des Stadtpräsidenten der Stadt Krakau, verbrachten wir den Nachmittag mit individuellen Erkundungen.




Am Sonntag hiess es dann bereits wieder Abschied nehmen von unserer wunderschönen Partnerstadt.


Die vielen freundlichen Menschen sowie die spannenden Eindrücke werden uns in guter Erinnerung bleiben.



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