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GV Stadt- und Gewerbevereinigung

15. März 2022

 

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Werte Anwesende

 

Ich danke der Stadt und Gewerbevereinigung Solothurn ganz herzlich für die Einladung und die Möglichkeit, ein paar Worte an Sie zu richten. Tobias Jakob in seinem Vorwort im Geschäftsbericht erwähnt, dass ein erster positiver Eindruck der neuen Stadtpräsidentin gewonnen werden konnte, herzlichen Dank dafür. Ich hoffe, ich mache diesen in den nächsten Minuten nicht gerade wieder zu Nichte!

 

Im Geschäftsbericht konnten wir nachlesen, wie schwierig die letzten beiden Jahren waren, es war eine zermürbende Situation für uns alle. Danken möchte ich euch allen, die vieles auch ermöglicht haben, und das mit grossem Engagement. 

Speziell will ich natürlich auch die Verantwortlichen der HESO erwähnen, das war damals eine mutige Entscheidung. Ich habe mich während der Pandemie auch immer auf den Standpunkt gestellt: machen was möglich ist. Darum habe ich auch die Durchführung der Filmtage vor Ort voll und ganz und mit Überzeugung unterstützt.

Dann hat uns alle gefreut, dass die Schweizerinnen und Schweizer, und auch Menschen aus dem nahen Ausland, unsere Stadt entdeckt haben, es war ja unglaublich wie viele Menschen zeitweise durch unsere Strassen flaniert sind – danke hier Solothurn Tourismus, dir Jürgen, für eure in allen Belangen überzeugende Arbeit. 

 

Ihr habt die Situation angenommen und gehandelt. Ich habe selber an einer virtuellen Stadtführung teilgenommen. Das war einmalig: unter anderen war eine Frau dabei, die während des Lockdowns in Frankreich war und ein älteres Paar aus Solothurn, das schon seit Jahrzehnten in New York lebt – es war absolut spannend!

 

Seit Februar sind wir nun voller Hoffnung, dass wir zu einer Normalität zurückfinden. Die Fasnacht fand statt und die Menschen strömten herbei und sogen das Stück Normalität ein. Mich freute dabei, wie friedlich und mit viel Freude gefeiert wurde.

 

Doch fassungslos schauen wir seit dem 24. Februar nach Osten, in die Ukraine. Es ist schockierend, was die ukrainische Bevölkerung erleiden muss, uns bleibt nur zu helfen, wo und wie es möglich ist. Und wieder leben wir in einer äusserst unsicheren Zeit; niemand kann jetzt abschätzen, wie sich dieser schreckliche Krieg auf uns alle auswirken wird.

 

Für uns in Solothurn war der Montag 7.3. auch ein grosser Schock: es brannte in der Altstadt. Ich kann euch sagen, als ich um etwa 20.15 Uhr eintraf, rechnete ich mit dem Allerschlimmsten, es brannte lichterloh. Dass niemand ernsthaft zu Schaden kam, war für mich ein Wunder – hier will ich die hervorragende Arbeit der Feuerwehr unter Boris Anderegg erwähnen, ich war sehr beeindruckt. 

Uns allen wurde mit einem Schlag wieder einmal bewusst, wie verletzlich unsere Altstadt ist und wie schnell etwas passieren kann. Wir müssen grosse Sorge tragen und die Brandschutzmassnahmen sind ganz offenbar nicht immer das Dümmste!

 

Globale, lokale Ereignisse wirken auf uns ein, stellt jeder Branche verschiedene Herausforderungen. Mir ist bewusst, dass gerade das Gewerbe unter diesen unsicheren Situationen zu leiden hat. Es lässt sich nie genau voraussagen, wie sich Ereignisse auf das Konsumverhalten auswirken, doch ihr seid die Fachleute, ihr wisst da besser Bescheid als ich.

 

Im Bezug auf unvorhersehbare Reaktionen, möchte ich zum Schluss kurz auf das Thema «Casino» eingehen: ich war doch überrascht, welches Echo die Mitteilung, dass VIELLEICHT ein Casino nach Solothurn kommt, auslöst – ich wurde auf der Strasse, beim Einkaufen, beim Sport darauf angesprochen, und zwar eher so: die Stadt macht ein Casino auf??

Nein, selbstverständlich nicht.  Hier in diesem Rahmen kann ich kurz zusammenfassen, wo wir stehen:

 

Die Grand Casino Baden AG kam auf die Stadt zu und eröffnete, dass sie beabsichtigen im 2023 für den Standort Solothurn eine Konzession zum Betrieb eines Casinos zu beantragen. 2023 werden alle Konzessionen neu überprüft und neue können eben beantragt werden. 

 

Die AG wird nur aktiv, wenn sie auf die Offenheit der Stadt zählen können – diese Offenheit haben wir seitens GRK signalisiert. Nun ist die AG dabei, einen geeigneten Standort zu finden, resp. ein geeignetes Gebäude im Umkreis des Bahnhofes. In diesen Prozess sind wir nicht involviert, wir wissen zurzeit auch nicht, wie weit die AG mit ihrer Suche ist. Also ist es gar nicht gesichert, dass es soweit kommen wird: es muss ein geeigneter Standort gefunden werden und dann müsste auch noch eine Konzession erteilt werden

Ich stehe dazu, dass ich es vorwiegend positiv werte für die Stadt, für die Region, wenn Solothurn ein «Casino Standort» würde. So habe ich es übrigens auch aus Kulturkreisen gehört.

Zudem funktioniere ich grundsätzlich so, dass ich primär bei Neuem und Veränderungen die Chancen sehe, die Probleme kommen dann schon von alleine….

 

Nun, wir werden sehen was auf uns zukommt, in verschiedensten Hinsichten – ich danke euch herzlichst für die Aufmerksamkeit

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